Zum Inhalt wechseln

Laktation

Die Laktation ist der natürliche Prozess der Milchproduktion, welcher typischerweise bei Schwangeren und jungen Müttern auftritt. Die Milchproduktion bleibt solange das Baby gestillt wird und eine Stimulation der Milchdrüsen stattfindet aufrecht erhalten.

Was ist Laktation?

Als Laktation wird die Bildung und Sekretion von Muttermilch bezeichnet.

Wie funktioniert Laktation?

Um Muttermilch zu produzieren, müssen mehrere wichtige Teile zusammenarbeiten.

Alveolen (Milchbläschen)

Muttermilch wird in den so genannten Alveolen (Milchbläschen) produziert und gespeichert. Alveolen kannst du dir bildlich vorstellen als eine Ansammlung kleiner traubenartigen Säckchen . Die Gruppe zusammengefasst wird als Läppchen (Lobuli) bezeichnet. Diese wiederum bilden Lappen (Lobi). Jede Brust besteht aus etwa 15-20 Lappen.

Milchkanäle

Jeder Lappen ist mit einem Milchkanal verbunden. Dieser Kanal transportiert die Milch von den Lappen zu den Brustwarzen und ermöglicht so das Stillen des Säuglings.

Warzenhof

Der Warzenhof spielt beim Stillen eine wichtige Rolle, da sich dort viele sensible Nervenendungen befinden, die die Milchbildung steuern. Wenn er stimuliert wird, z. B. wenn dein Baby gefüttert werden will, sendet er ein Signal an deinen Körper, der daraufhin die Milch freisetzt.

Brustwarzen

In der weiblichen Brustwarze münden die Milchgänge aus der Brust, wodurch Milch nach außen abgegeben wird. Die Stimulierung des Warzenhofs und der Brustwarzen ist erforderlich, um die Muttermilch freizusetzen.

breast-milk-bottles

Wie läuft die Laktation ab?

Es gibt drei Phasen der Laktation. Dieser Laktations-Leitfaden soll dir helfen, den Prozess zu verstehen, den dein Körper durchläuft.

Erste Phase der Laktation

Die Laktation beginnt etwa in der 16.Schwangerschaftswoche. In dieser Zeit erhöhen sich die Östrogen- und Progesteronwerte, wodurch die Milchkanäle in den Brustdrüsen stimuliert werden und zu wachsen beginnen. Dieser Anstieg ist der Grund, warum schwangere Frauen größere Brüste bekommen. Deine Montgomery-Drüsen beginnen jetzt, Öl abzusondern, um deine Brustwarzen und den Warzenhof geschmeidig zu halten.

Du bemerkst vielleicht auch, dass deine Brustwarzen dunkler werden oder die Warzenhöfe größer. Während dieser Zeit beginnt dein Körper mit der Bildung von Kolostrum, der nährstoffreichen Muttermilch für die erste Mahlzeit deines Babys (Erstmilch).

Zweite Phase der Laktation

Diese Phase tritt einige Tage nach der Geburt ein und ist die Zeit, in der die Produktion der Muttermilch zunimmt. Der Östrogen- und Progesteronspiegel sinkt, und an seiner Stelle steigt das Hormon Prolaktin, welches für die Milchbildung verantwortlich ist.

Es dauert ein paar Tage, bis sich dein Körper eingependelt hat und die für die Ernährung deines Babys notwendige Milchmenge produziert wird. Während dieser Zeit können sich deine Brüste besonders voll und gespannt anfühlen oder sogar schmerzen. Dies ist ein häufiges Symptom, das als Milchstau bekannt ist.

Dritte Phase der Laktation

Die Brust produziert so lange Milch wie sie durch Stillen oder Abpumpen stimuliert wird. Um die Milchproduktion auf natürliche Weise zu verringern, solltest du dein Baby langsam abstillen und schließlich die Stillzeit ganz zu beenden. Das Entwöhnen deines Babys von der Muttermilch kann schmerzhaft sein. Für den Fall gibt es Schmerzmittel, die du einnehmen kannst und die für dein Baby unbedenklich sind.

Was kann mit der Laktation einhergehen?

Es gibt einige Begleiterscheinungen bei der Laktation, die du beachten solltest.

Trockene, rissige oder wunde Brustwarzen

Obwohl dein Körper ein Öl absondert, um deine Brustwarzen zu geschmeidig zu halten, reicht dieses Öl nicht immer aus. Viele stillende Mütter leiden bereits während der Stillzeit unter trockenen, rissigen und wunden Brustwarzen.

Ursachen

Es gibt viele Gründe, warum du trockene, rissige und wunde Brustwarzen haben könntest.

  • Falsche Positionierung und/oder Anlegetechniken des Babys
  • Brustwarzen sind nicht an die neue Belastung gewöhnt
  • Dein Baby zahnt und ist beim Saugen nicht ganz so feinfühlig
  • Kalte Temperaturen und trockene Luft können zu trockenen, juckenden Brustwarzen führen
  • Kontaktdermatitis, verursacht durch leichte allergische Reaktionen auf Materialien oder Inhaltsstoffe
  • Ekzeme
  • Hormonveränderungen und -schwankungen

Behandlung

In den meisten Fällen sind trockene und sogar juckende Brustwarzen kein Grund zur Sorge. Um die Symptome zu lindern, kannst du Muli-Mam Balsam Protect oder Multi-Mam Kompressen ausprobieren. Diese Produkte wirken beruhigend auf gereizte Brustwarzen und bilden gleichzeitig eine Barriere, die die natürliche Heilung und Genesung unterstützt.

Milchstau

Wenn laktierende Brüste zu viel Milch produzieren, können sie sich besonders voll und gespannt anfühlen und sogar schmerzen. Ein Milchstau kommt vor allem in den ersten Tagen nach der Geburt häufig vor, wenn dein Körper mit der Milchproduktion beginnt. In der Regel verschwindet der Stau von selbst, da sich dein Körper auf den Milchbedarf einstellt. Dieser richtet sich nach dem Appetit deines Babys und deinem Tagesablauf.

Ursachen

Bei einem Milchstau brauchst du oft keine Stillhilfe, da er in der Regel nach ein paar Tagen von selbst verschwinden. Eine regelmäßige Routine kann stillenden Müttern helfen, die Blockade schneller abzubauen.

Behandlung

Der Milchstau löst in der Regel von selbst auf, wenn sich dein Körper an die Produktion der richtigen Milchmenge gewöhnt hat. Du kannst bei Bedarf aber auch eine Pumpe verwenden oder deine Brüste mit der Hand ausstreichen, um den Druck zu verringern. Vielleicht hilft auch eine kalte Kompresse, den Druck zu lindern und die Milchproduktion zu verlangsamen.

Verstopfte Milchkanäle

Wenn die Milch nicht ausreichend aus den einzelnen Kanälen abfließt, kann es zu einer Verstopfung kommen, was du als eienen leichten Knoten in deiner Brust spüren kannst. Wenn sie schnell behandelt werden, sind verstopfte Milchkanäle kein Problem. Wenn die Milch nicht abgelassen wird, kann das zu einer Mastitis führen, die in der Regel mit Antibiotika behandelt werden muss. Unbehandelt kann sich ein Abszess in der Brust entwickeln.

Ursachen

Wenn dein Baby nicht abwechselnd gleichmäßig aus beiden Brüsten trinkt, kann es zu einer Verstopfung der Milchgänge kommen.

Behandlung

Neige das Kinn deines Babys in Richtung des Knotens und massiere diesen, um den Fluss der Muttermilch aus diesem Kanal zu fördern.

Wenn sich die Blockade nicht löst, wende dich bitte an deinen Gynäkologen/deine Gynäkologin.

Sollte ich meine Ernährung ändern, wenn ich stille?

Du musst deine Ernährung nicht umstellen, wenn du stillst, solltest aber auf eine gesunde Ernährung achten.

Alles, was du isst, kann über deine Muttermilch weitergegeben werden. Eine gesunde Ernährung und Lebensweise können dazu beitragen, den Nährwert der Muttermilch zu verbessern. Außerdem solltest du Koffein und ähnliche Stimulanzien meiden, da diese an dein Baby weitergegeben werden könnten.

Es gibt viele Lebensmittel, Getränke und Ergänzungsmittel, die den Nährstoffgehalt deiner Muttermilch während der Laktation erhöhen können. Informiere dich bei deinem Gynäkologen/deiner Gynäkologin oder Hebamme über Laktations-Ergänzungsmitteln, die am besten für dich geeignet sind. Vitamin D hat eine weitreichende Bedeutung für die Schwangerschaft und die Entwicklung des Neugeborenen, und sollte daher, wenn du dich oft in geschlossenen Räumen aufhältst, oder auch während der Winterzeit, ergänzend eingenommen werden. Ebenso wichtig ist eine ausreichende Jodzufuhr, welche eine entscheidende Rolle bei der geistigen und körperlichen Entwicklung des Säuglings spielt.

FAQs zur Laktation

Was löst Laktation aus?

Laktation wird durch die Freisetzung von Hormonen während der Schwangerschaft initiiert und wird so lange fortgesetzt, wie du stillst. Es gibt einige Laktationsprodukte, die dazu beitragen können, die Milchproduktion zu verringern oder zu steigern, je nachdem, was dein Baby braucht.

Kann ich meine Brust entleeren ohne mein Baby anzulegen?

Ja und es ist sehr gängig. Du kannst die Brust mit den Händen auszustreichen oder eine Milchpumpe verwenden. Einer der häufigsten Gründe für eine Entleerung der Brust ohne anlegen des Babys ist die Entlastung des Drucks in der Brust, der durch eine Überproduktion von Milch entsteht. Ebenso gängig ist es eine Milchpumpe zu verwenden, um die Muttermilch für dein Baby für einen späteren Zeitpunkt aufzubewahren.

Kann ich die Milchbildung stoppen?

Ja. Die Milchbildung endet, wenn du aufhörst zu stillen. Es ist zwar unangenehm, aber der Verzicht auf die Stimulation des Warzenhofs oder der Brustwarzen signalisiert deinem Körper auf natürliche Weise, dass er keine Muttermilch mehr produzieren muss. Sei dabei aber vorsichtig und achte auf Verstopfungen der Milchkanäle, da diese zu Komplikationen führen können.

Was ist der Unterschied zwischen Stillen und Laktation?

Laktation ist der Prozess der Produktion von Muttermilch. Stillen ist der Prozess der Ernährung deines Babys mit dieser Muttermilch.

Was ist, wenn ich nicht genug Muttermilch produziere?

Wenn du beim Stillen Probleme hast oder nach der Entbindung nicht stillen kannst, solltest du dich an deinen Gynäkologen/deine Gynäkologin oder deine Hebamme wenden. Diese können dir Tipps geben um sicherzustellen, dass dein Baby die benötigten Nährstoffe erhält.