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Milchstau

Wenn sich die Brüste übermäßig voll anfühlen oder anschwellen, spricht man von einem Milchstau. Ein Milchstau kann auch dazu führen, dass sich die Brüste hart und gespannt anfühlen und sogar schmerzen. Es handelt sich hier um ein häufiges Gefühl, das mit dem Stillen und der Schwangerschaft verbunden ist. Es ist einer der Hauptgründe, warum du in dieser Zeit Schmerzen in den Brüsten haben könnest.

Was ist ein Milchstau?

Ein Milchstau kann nach der Geburt auftreten. Der Grund dafür ist, dass dein Körper in den ersten Tagen nach der Geburt deines Babys die Durchblutung deiner Brüste steigert, um genügend Milch für dein Baby zu produzieren. Wird die Brust dann nicht ausreichend entleert, so spricht man von einem Milchstau.

Es kann nach der Geburt drei bis fünf Tage dauern, bis die Milchproduktion einsetzt und dass du erst ein oder zwei Wochen nach der Geburt deines Babys Symptome eines Milchstaus bemerkst.

Was verursacht einen Milchstau?

Ein Milchstaus kann von verschiedenen Faktoren abhängig sein. Er setzt oftmals in den ersten Tagen oder Wochen nach der Geburt, wenn dein Körper die Milchproduktion hochfährt oder wenn du noch keinen festen Still-Zeitplan hast und die Brust nicht ausreichend entleert werden kann. Auch im weiteren Verlauf deiner Stillzeit kannst du erneut Schmerzen haben, die auf die folgenden Ursachen zurückzuführen sein können:

  • Du vergisst das Stillen oder Milch abzupumpen
  • Dein Körper produziert mehr Milch, als dein Baby trinken kann
  • Du hast dein Baby zu schnell abgestillt
  • Du stillst ein krankes Baby
  • Dein Baby hat Schwierigkeiten beim Stillen
  • Du hast deine Muttermilch nach dem Milcheinschuss nicht abgepumpt

Was sind die Symptome eines Milchstaus?

Nach der Geburt kann es zu einem Milchstau kommen, unabhängig davon, ob du vor hast zu stillen oder nicht. Im Zusammenhang mit dem Milchstau treten häufig Schmerzen auf, die wiederkehren können, wenn du nicht regelmäßig stillst. Zusätzlich zu den Milchstau-Schmerzen treten in der Regel auch diese Symptome auf:

  • Deine Brüste fühlen sich hart an oder spannen
  • Deine Brüste können empfindlich oder geschwollen sein
  • Sie können sich schwer oder voll anfühlen
  • Du kannst kleine Verhärtungen ertasten
  • Venen in den Brüsten sind deutlicher ausgeprägter
  • Leichtes Fieber (Milchfieber)
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Wie kann man einen Milchstau behandeln und vorbeugen?

Milchstau ist etwas völlig Normales beim Stillen. Regelmäßiges Stillen oder Abpumpen kann die Beschwerden lindern. Neben dem Stillen oder der Verwendung einer Milchpumpe kannst du die überschüssige Milch durch Ausstreichen abfließen lassen. Das Ziel des Ausstreichens mit der Hand ist es nicht, die gesamte Muttermilch abzupumpen, sondern den Druck zu verringern und das Stillen oder Abpumpen angenehmer zu gestalten.

Weitere Tipps, die dir das Stillen erleichtern:

  • Trage einen gut sitzenden Still-BH.
  • Verwende eine kalte Kompresse zur Linderung von Schmerzen und Schwellungen
  • Paracetamol oder Ibuprofen können die Schmerzen lindern. Wende dich dazu an deinen Arzt/ deine Ärztin oder Hebamme

Wenn du ständig zu viel Milch für dein Baby produzierst, wende dich ebenfalls an deinen Arzt / deine Ärztin oder Hebamme. Sie können dich dabei unterstützen wie du einem erneuten Milchstau vorbeugen kannst.

Welche Behandlung gibt es für einen Milchstau?

Die beste Behandlung bei einem Milchstau besteht darin, weiter zu stillen. Achte genau darauf wann dein Baby gestillt werden muss. Versuche, ein ausgewogenes Druckverhältnis zu schaffen, indem du dein Baby abwechselnd an beide Brüste anlegst. Konsequentes Stillen ist zwar die beste Behandlung bei einem Milchstau, reicht aber alleine nicht immer aus.

Wenn du feststellst, dass häufiges Stillen nicht ausreicht, oder wenn du unter einem Milchstau leidest, ohne zu stillen, können diese zusätzlichen Behandlungen helfen, den Druck zu lindern:

Wärme zur Förderung der Durchblutung

Wärme ist ein hervorragendes Mittel, um den Blut- und Milchkreislauf zu fördern. Eine warme Kompresse oder eine heiße Dusche können den Milcheinschuss fördern. Du kannst warme Kompressen vor dem Stillen, Abpumpen oder Ausstreichen mit der Hand verwenden, um das Risiko eines Staus zu verringern und den Schmerz zu reduzieren.

Regelmäßig stillen

Wenn sich der Milchstau nicht bessert, solltest du versuchen, dein Baby regelmäßiger zu stillen. Babys müssen in der Regel alle ein bis drei Stunden gefüttert werden. Dein Baby wird wahrscheinlich aktiver und quengeliger sein, wenn es Hunger hat. Und mach dir keine Sorge, dass du dein Baby überfüttern könntest. Babys wissen, wie viel sie brauchen. Du kannst also so lange stillen, bis dein Baby keinen Hunger mehr hat.

Wechselnde Stillpositionen

Jede Brust hat mehrere Milchgänge. Wechsle die Stillposition und die Brüste, um die Milch gleichmäßig ausfließen zu lassen. Dies ist eine der wirksamsten Methoden zur Linderung des Milchstaus. Achte besonders auf plötzlich auftretende Verhärtungen, da es sich um Blockaden in deiner Brust handeln könnte. Lege dein Baby vorrangig in dem Bereich an, der Verhärtungen aufweist.

Wenn deine Brustwarzen schmerzen und es dadurch schwierig ist, zwischen den Brüsten zu wechseln, verwende eine Brustwarzencreme wie Multi-Mam Balsam Protect oder eine Multi-Mam Kompresse, um die Brustwarzen zu pflegen und die Heilung zu unterstützen.

Brustmassage

Eine Massage der Brüste kann helfen, die Durchblutung zu fördern und die Schmerzen zu lindern.

Kalte Kompressen

Kalte Kompressen nach dem Stillen oder Abpumpen können helfen, Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Sie können zudem dazu beitragen, dass die Milchproduktion nicht weiter angeregt wird. Das hilft dir auch, wenn du dich entschieden hast, nicht zu stillen oder mit dem Stillen aufzuhören.

Abpumpen oder ausstreichen mit der Hand

Wenn du nicht stillen kannst oder möchtest, streiche die Milch mit der Hand aus oder verwende eine Milchpumpe, um die Symptome eines Milchstaus zu lindern.

Einnahme von Schmerzmitteln

Ibuprofen oder Paracetamol sind zwei Schmerzmittel, die du einnehmen kannst, um Schmerzen während der Schwangerschaft und beim Stillen zu lindern. Wende dich dazu an deinen Gynäkologen/deine Gynäkologin oder deine Hebamme

Langsam abstillen

Entwöhne dein Baby langsam von der Muttermilch, damit dein Körper die Milchproduktion allmählich reduzieren kann. Wenn du dein Baby zu schnell abstillst, kann dies zu einem Milchstau und anderen Komplikationen beim Stillen führen, z. B. zu verstopften Milchgängen.

Welche Komplikationen gibt es beim Stillen?

Verstopfte Milchkanäle

Eine der häufigsten Komplikationen, die beim Stillen auftreten können, ist ein verstopfter Milchkanal. Jede Brust hat mehrere milchbildende Drüsen und schmale Gänge, die miteinander verbunden sind und durch die die Milch durch die Brust transportiert wird. Wenn einer dieser Kanäle nicht richtig abläuft, führt dies zu einer Verstopfung.

In diesem Fall kannst du einen kleinen empfindlichen Knoten ertasten.

Um in dieser Situation so schnell wie möglich Abhilfe zu schaffen, kann dir dein Baby helfen. Richte das Kinn deines Babys in Richtung des Knötchens, damit es sich an dieser Brust satt trinken und den Knoten somit lösen kann. Das funktioniert, weil das Kinn des Babys beim Saugen den Knoten massiert.

Um Verstopfungen vorzubeugen oder diese zu beseitigen, beachte folgende Punkte:

  • Vermeide es, enge Kleidung zu tragen
  • Stille dein Baby an der betroffenen Brust und in Richtung des Knotens
  • Verwende warme Kompressen oder Duschen, um den Milchfluss anzuregen
  • Massiere den Knoten während des Stillens sanft in Richtung Brustwarze

Es ist sehr wichtig, die Verstopfung der Milchkanäle schnell zu lösen, da es sonst zu einer Mastitis (Entzündung der Brustdrüsen) kommen kann.

Mastitis

Wenn du einen verstopften Milchkanal nicht schnell genug behandelst kann es zu einer Entzündung der Brust, Mastitis kommen.

Ohne Behandlung kann sich die Mastitis zu einer vollständigen Infektion entwickeln, die mit Antibiotika behandelt werden muss.

Zu den Symptomen einer Mastitis gehören:

  • Berührungsempfindliche Brüste
  • Schwellungen der Brüste
  • Überwärmung der Brüste
  • Grippeähnliche Symptome
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Schmerzen und Beschwerden

Fahre mit dem Stillen fort, wenn du diese Symptome bemerkst, und probiere die oben genannten Tipps aus, um die Verstopfung im Milchgang zu lösen. Wenn das Stillen die Blockade nicht beseitigt, solltest du versuchen, deine Muttermilch mit der Hand auszustreichen. Wenn innerhalb von 12 bis 24 Stunden nach diesen Maßnahmen keine Besserung eintritt, wende dich an deinen Arzt/ deine Ärztin oder begib dich in die nächste Praxis, da du möglicherweise Antibiotika benötigst.

Unbehandelt kann eine Mastitis in manchen Fällen zu einem Abszess in der Brust führen.

FAQs zum Milchstau

Wie lange dauert es, bis sich ein Milchstau auflöst?

Es kann ein paar Tage dauern, bis dein Körper weiß, wie viel Milch er produzieren soll. Bei den meisten Frauen treten die Symtome eines Milchstaus einige Tage oder Wochen nach der Geburt auf. Sie klingen dann in der Regel innerhalb von drei bis vier Tagen ab, wenn du dich an das Stillen gewöhnt hast. Wenn du weiterhin zu viel Milch produzierst, obwohl du dich an einen regelmäßigen Still-Zeitplan hältst, kannst du kalte Kompressen verwenden, um die Milchproduktion zu reduzieren. Ebenso gibt es Tipps die den Milchstau schneller auflösen können. Hilft dies alles nicht, wende dich an deinen Arzt/ deine Ärztin oder Hebamme.

Solltest du abpumpen, um den Stau zu lindern?

Wenn du aktiv stillst, kannst du eine Milchpumpe verwenden, um den Stau zu lösen. Du kannst die Muttermilch auch mit der Hand ausstreichen, um den Druck zu verringern. Wenn du nicht stillst oder stillen möchtest, ist es am besten, zu warten. Dein Körper wird die Milchproduktion von allein einstellen. Unterstützend kannst du kalte Kompressen verwenden.

Warum kann es beim Stillen zu Fieber kommen?

Eine leicht erhöhte Temperatur und Müdigkeit sind eher ungewöhnliche Symptome bei einem Milchstau. Sie treten meist nur in den ersten Tagen der Milchproduktion auf und werden gelegentlich als „Milchfieber“ bezeichnet. Während es normalerweise unbedenklich ist, zu stillen, wenn du ein leichtes Fieber hast, kann höheres Fieber in dieser Zeit aber auch auf eine Infektion hindeuten. Eine der häufigsten Infektionen, die auch Fieber verursachen kann, ist die Mastitis, eine Entzündung der Brust.

Wie kann ich einen Milchstau lösen wenn ich nicht stille?

Wenn du nicht stillen kannst oder möchtest, solltest du Eispackungen und kalte Kompressen verwenden, um die Milchproduktion zu reduzieren und es vermeiden, deine Brustwarzen oder Brüste zu stimulieren. Du kannst in den ersten Tagen Schmerzmittel einnehmen, um die Beschwerden zu lindern, bis sich dein Körper darauf eingestellt hat, dass er keine Milch produzieren muss.

Muss ich bei einem Milchstau mit dem Stillen aufhören?

Stillen ist der beste Weg, um einen Milchstau zu lösen. Wenn du einen Knoten spürst, richte dein Baby auf diesen aus, damit die überschüssige Muttermilch gleichmäßig abfließt. Du kannst weiter stillen, auch wenn du „Milchfieber“ oder verstopfte Milchkanäle hast.

Wann muss ich wegen einem Milchstau zum Arzt?

Wenn du Fieber hast, das nicht besser wird und einen Knoten in der Brust spürst, hast du vermutlich eine Mastitis, die in der Regel mit Antibiotika behandelt werden muss.

Ist ein Milchstau normal?

Für frischgebackene Mütter ist ein Milchstau etwas ganz Normales und verschwindet in der Regel innerhalb weniger Tage.